Eine norwegische Singer/Songwriterin mit ihrem ersten Solo-Album, auf dem sie eher leise, melancholische Töne anschlägt, ohne dass das jetzt etwas mit irgendwelchen geografisch geprägten Stereotypen zu tun hätte.
Und was man da zu hören bekommt, ist nicht nur sehr gefällig, sondern auch höchst originell, denn ihren grundsätzlich entspannten, sphärischen Pop bricht Kjersem immer wieder durch eine überraschend eingesetzte Instrumentierung auf, zwischen Klassik, Rock und Folk.
Aus nahe liegenden Gründen werden jetzt sicher viele den Björk-Vergleich zücken, aber Kjersem ist wesentlich weniger exzentrisch, allerdings auch eine Songwriterin, die ihre Platte mit starken Kontrasten versehen hat - was sicher etwas mit ihrem Jazz-Background zu tun hat -, ohne dass diese ins Disharmonische abdriften würde.
Mich erinnert sie dabei an einen weiblichen David Sylvian, denn auch "A Killer For That Ache" durchzieht eine mysteriöse Spiritualität, die die Platte deutlich von profaner Popmusik abhebt, denn man hat dabei wirklich das Gefühl, dass Kjersem etwas von ihrer Seele preisgeben würde.
Letztendlich handelt es sich einfach um wunderschöne Musik, der man bereits in der ersten Sekunde anmerkt, dass dahinter eine Künstlerin mit echter Vision steckt. (8)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #80 Oktober/November 2008 und Thomas Kerpen