Mein Get Hip-Dreierpack bestand aus zwei schwer psychedelisierenden Bands, die nach zehn Minuten - bei allem Respekt - anfingen zu nerven, und da hatte ich wenig Vertrauen zu den HIGHSCHOOL SWEETHEARTS.
Tja, wie man sich täuschen kann... Der New York-Fünfer ist ein verdammt erfrischender Newcomer, der mit Cynthia Santigli eine Sängerin hat, die ein ums andere Mal den Vergleich mit Debbie Harry nicht zu scheuen braucht: mal rauchig-verrucht, mal sweet und brav, dann wieder rockig röhrend - die Dame hat's raus.
Musikalisch passt der BLONDIE-Vergleich zumindest teilweise, denn die HIGHSCHOOL SWEETHEARTS spielen wunderbar altmodischen Punk'n'Roll, der allerdings nicht retromässig und garagig eingespielt wurde, sondern in zeitgemässer Produktion ziemlich wummert.
Mit Tannis Kristjanson gönnen sich die Sweethearts übrigens noch eine Co-Sängerin, die aber eigentlich für die Farfisa-Orgel zutsändig ist - ein Akzentuierung der Songs, die ich immer zu schätzen weiss.
Was nun den Rest der Truppe anbelangt, so ist das "prominenteste" Mitglied wohl Drummer Ari, der bis zu deren Auflösung Frontmann von LIFETIME war, und Gitarrist John wiederum spielte bis vor einer Weile bei ELECTRIC FRANKENSTEIN Schlagzeug.
Klasse Album, das mich ansatzweise an die grandiosen JOYKILLER erinnert, und das, wäre es etwa auf Fat Wreck erschienen, schon richtig fett verkauft worden wäre. So bleibt's wohl ein Geheimtip...
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #61 August/September 2005 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #37 IV 1999 und Joachim Hiller