PIT ER PAT

High Time

"Shakey", das erste Album dieses Chicagoer Postrock-Trios ging 2005 wegen totaler musikalischer Überforderung an mir vorbei - mit dabei übrigens Rob Doran, ein Gründungsmitglied von ALKALINE TRIO -, Ende Oktober erscheint ihr bereits drittes.

Ehrlich gesagt, ist es wirklich schwer in Worte zu fassen, was PIT ER PAT eigentlich genau tun, sie wirken wie eine mutierte Kreuzung aus Indierock- und Jazzband. Allen Songs gemeinsam ist eine unruhige, aber dennoch erstaunlich straffe Rhythmik, die das bestimmende Element der Band ist und durch unterschiedlichste, teil exotische Percussion-Instrumente möglichst abwechslungsreich umgesetzt wird, hinzu gesellen sich strange Synthie- und Gitarrensounds, und in diesem Fall auch eine Bläsersektion, die das Ganze noch um einiges irritierender macht.

Dabei entsteht bizarrer New-Wave-Jazz-Pop, der an Eigenwilligkeit kaum zu toppen sein dürfte. Kurioserweise haben sich PIT ER PAT dabei eine erstaunliche Eingängigkeit bewahrt, und etwa das finale, hymnische und sich melodisch steigernde "The good morning song" könnte glatt als waschechter Popsong durchgehen.

Das Prädikat "Seltsam" ist oftmals Ausdruck der Hilflosigkeit, Bands in eine bestimmte Schublade pressen zu können, auf PIT ER PAT trifft dieses aber auf sympathische Weise zu und verdeutlicht die Vielschichtigkeit ihrer Musik, die sich erst nach mehreren Hördurchgängen halbwegs befriedigend erschließt.

Vielleicht haben so ja auch die TALKING HEADS 1977 auf das damalige Publikum gewirkt. (8)