Ein sehr guter Freund von mir fragt in regelmäßigen Abständen bei mir nach, ob ich mal wieder etwas von den HIGH TENSION WIRES gehört hätte. Um ehrlich zu sein, glaube ich, dass er seit dem ersten Album „Send A Message“ von 2005 in sie verliebt ist, doch es ist eine schwierige Liebe, bringen die HIGH TENSION WIRES doch nur alle zwei bis drei Jahre eine neue Platte heraus und 2011 war es mal wieder so weit.
Selbstverständlich hat seine Liebe einen handfesten Grund, denn die in Austin beheimatete Punkrock-Supergroup um Mike Wiebe von den RIVERBOAT GAMBLERS und Leuten von den MARKED MEN vermengt in phänomenaler Weise das Beste der BRIEFS und der DICKIES und ist dabei besser, als es die MARKED MEN jemals waren, unaufhörlich treiben die Songs nach vorne, sind bei aller Eingängigkeit aber stets abwechslungsreich und können durchaus mit Überraschungen aufwarten, so könnte „Handicapped hearts“ durchaus auch ein verloren gegangener JOY DIVISION-Song sein, der allerdings von den BUZZCOCKS eingespielt wurde oder auch „The secret of the hydrogen bomb“, der die MINDS – auch wegen der eingesetzten Orgel – etwas weniger schmerzlich vermissen lässt.
Eine fantastische Platte, die es verdient hat, dass die HIGH TENSION WIRES auch hierzulande endlich die Aufmerksamkeit bekommen, die sie schon längst für die beiden Vorgängerplatten verdient hätten.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #75 Dezember 2007/Januar 2008 und Finn Quedens
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #95 April/Mai 2011 und Dirk Klotzbach