HIGH LLAMAS

Talahomi Way

Lange ist es her, dass die in Irland gegründeten MICRODISNEY mit ihrem verspielten Indiepop Mitte der Achtziger mal Darlings der Spex waren. Deren Sänger Cathal Coughlan machte nach dem Aus von MICRODISNEY 1988 unter dem Namen THE FATIMA MANSIONS weiter, während Gitarrist und Songwriter Sean O’Hagan mit seinen THE HIGH LLAMAS bis heute zahlreiche Platten aufnahm, die letzte im Jahr 2007 und ebenfalls auf Drag City erschienen.

Musik, die gleichzeitig retro und doch wieder modern daherkam, und Vergleiche mit Brian Wilson, Burt Bacharach oder STEELY DAN auf sich zog. Nicht ganz unberechtigt, denn O’Hagans um die Ecke gedachtes Verständnis von Pop schwelgte oft in opulenten, beinahe kitschigen Arrangements, deren filigrane, verträumte Klänge auch ihre betont experimentelle Seite besaßen.

Ähnlich verhält es sich auch mit dem Mitte April erscheinenden „Talahomi Way“, dem inzwischen neunten Album von THE HIGH LLAMAS, auf dem O’Hagans seinen Faible für den barocken Pop der Sechziger und Siebziger mit subtilen Streicher- und Bläser-Arrangements in zwölf lieblich-melodiöse, vielschichtige, aber nie überladene Songs verpackt, die Konsumenten zeitgemäßerer Popmusik immer noch reichlich schräg vorkommen werden.

Ausgesprochene Spinnermusik, und mit diesem Ansatz nicht weit von XTC, STEREOLAB oder BELLE & SEBASTIAN entfernt, aber doch wieder ganz anders und eigenständig.