Ich kann mich noch genau erinnern, wann und wo ich erstmals eine HICKOIDS-Platte besprochen habe: Es war 1993 während eines verregneten Urlaubs im Wohnwagen meines Onkels auf einem Campingplatz im Tannheimer Tal.
Warum ich mir das gemerkt habe? Keine Ahnung! Es fiel mir nur eben ein, bekloppt. Damals hatte Musical Tragedies mit „Hickoid Heaven“ eine Compilation mit diversen Platten der 1984 in Texas gegründeten und bis 1991 aktiven Band veröffentlicht, die seinerzeit mit dem Cowpunk-Label versehen wurde und entsprechend countryesken Punkrock spielte.
Die Neunziger über gab es vereinzelte Konzerte, so richtig ernst wurde es erst wieder 2010, und seitdem stehen die HICKOIDS wieder regelmäßig auf der Bühne, veröffentlichten erst zwei EPs und eine Split-Scheibe mit den GRANNIES und legen mit „Hairy Chafin’ Ape Suit“ nun ein neues Album nach – und auf Europatour waren sie 2013 auch schon.
Verlernt haben die Texaner nichts, erstaunlicherweise klingen sie kein Stück in die Jahre gekommen, ihren gemütlichen TexMex-Rock spielen sie mit einem großen ironischen Grinsen im Gesicht und singen Texte wie „If drinkin’ don’t kill me, kill me“ oder lassen sich in „Fruit fly“ über die Eigenheiten ihrer Heimat tief im Süden der USA aus, vergreifen sich sogar mal (in „Cool arrow“) am schrecklichen Polka-Trash der mexikanischen Nachbarn.
Die HICKOIDS sind auch nach langer Pause und mit bald dreißig Jahren auf dem Buckel eine sehr gegenwärtige, höchst unterhaltsame Band.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #110 Oktober/November 2013 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #116 Oktober/November 2014 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #129 Dezember16/Januar17 2016 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #116 Oktober/November 2014 und Joachim Hiller