STUPS UND STEPPKE

Hergé

Laut Hergé ursprünglich aus der Not heraus entstanden, nachdem ein Mitarbeiter unabgesprochen eine neue Hergé-Serie angekündigt hatte. In wenigen Tagen musste er sich ein Szenario zusammenstoppeln, das er schließlich aus dem französischen Film „Les Deux Gosses“, seiner eigenen Kindheit in Brüssel und Charlie Chaplin-Filmen herleitete.

Die frechen Strolche Stups und Steppke, im frankobelgischen Original „Quick et Flupke“, genießen in Belgien Kultstatus, in Brüssel schmücken optische Zitate aus den Ein- und Zweiseitern ganze Häuserwände.

Auch eine „Quick et Flupke“-Trickfilmserie wurde in den Achtzigern gedreht. Band 1 der im Rahmen der Hergé-Werkausgabe erschienenen zweiteiligen Gesamtausgabe deckt die Jahre 1949 bis 1954 ab, in Band 2 folgen 1956 bis 1969, beide sind auch gemeinsam im Schmuckschuber erhältlich.

Der erste „Quick et Flupke“-Strip erschien ursprünglich 1930 in der Kinderbeilage der belgischen Zeitung Vingtième, in der die nächsten sechs Jahre lang einmal wöchentlich ein frischer Streich abgedruckt wurde.

Auch die erste Sammelausgabe erschien 1930 und das wurde ab 1934 koloriert und um neue Episoden ergänzt bei Casterman bis 1969 in insgesamt elf Bänden fortgeführt. Erläuternde, klärende Worte zu Entstehung, Veröffentlichung oder den regelmäßig eingestreuten tagespolitischen Anspielungen fehlen aber – für Carlsen völlig untypisch – zumindest in diesem Band gänzlich.

Schade. Auch die teilweise recht schlampige Nachkoloration der ursprünglichen schwarzweißen Strips wurde gar nicht oder nur wenig restauriert/korrigiert. Slapstick-Freunde werden darüber sicherlich dennoch lachen können.

Kinder nach wie vor auch. Ansonsten sind diese Bände ausschließlich für Hergé-Komplettisten ein Pflichtkauf.