Musiker, bildender Künstler, Literat. Hendrick Otremba tanzt auf drei Hochzeiten gleichzeitig. Für seine Band MESSER gestaltet er traditionell das Coverartwork selbst. Natürlich steht er auf der Bühne und singt und gleichzeitig mit dem aktuellen Album „Jalousie“ ist jetzt ein Roman entstanden – sein Debüt als Schriftsteller.
Inhaltlich hat das Buch das gleiche Thema wie das Album: Detektive. Hendrik hat sich in dieser Zeit intensiv mit privaten Schnüfflern, Löchern in Zeitungen und Beschattungen beschäftigt, Filmklassiker wie „Chinatown“ oder „Blue Velvet“ geschaut und die Atmosphäre aus dem Leben der Halbschattengewächse aufgesaugt.
Der Protagonist in seinem Roman heißt Joseph Weynberg, ist Detektiv und trauert gerade um den Tod seiner großen Liebe Hedy. Da bekommt er den Auftrag, die Femme Fatale Maude Anandin zu beschatten, die seiner Verflossenen verblüffend ähnelt.
Natürlich verliebt er sich in Maude und das Unglück nimmt seinen Lauf. Die beiden müssen nach Neu-Quingdao fliehen, verfolgt von dunklen Gestalten. Gäbe es einen Roman in Schwarzweiß, „Über uns der Schaum“ wäre der perfekte Kandidat dafür.
Otremba schwelgt in Bildbeschreibungen, zeichnet surreale Landschaften, immer wieder verschwimmen die Grenzen von Traum und Wirklichkeit. Es geht um Obsessionen, Sucht und Todessehnsucht.
Eine Mischung aus Krimi, Reiseroman und fantastischer Erzählung. Analysieren kann er das Buch sicher trefflich mit seinen Schülern, denn Otremba ist Dozent an der FH in Münster und bringt Studierenden das Schreiben bei.
Für seinen Debütroman dürfte es bei der nächsten Evaluation Bestnoten geben.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #132 Juni/Juli 2017 und Wolfram Hanke