Jaaaaaah! Die beste Platte der letzten Monate kommt ausgerechnet von einer Band, der ich das eigentlich nicht zugetraut hatte. Aber so kann man sich täuschen. Dachte ich bisher immer, den Amis fehlt bei allem Gebolze mal ein schmissiges Riff (wobei ich nicht alles von ihnen kenne), so kann man ihnen beim neuen Album diesen Vorwurf weiss Gott nicht machen.
Mögen die offiziellen Zahlen von 29 Songs in 18 Minuten, vielleicht nicht gerade den Gedanken von Abwechslungsreichtum aufkommen lassen, ich kann euch versichern das dieser Eindruck täuscht.
Die Scheibe killt von vorne bis hinten. Die selbsternannten "Kings Of The Motherfuckin Thrash" haben ein solches Meisterwerk hingelegt, dass man beim Geniessen dieser Scheibe kaum noch zum Luftholen kommt.
Von dieser LP wird man noch in 20 Jahren schwärmen als perfekter Kombination von extremen Grind und massig Stop & Go's wie man sie aus dem Früh 80er-HC kennt. Irgendwie sind HELLNATION auch die Nachfahren des Boston Thrash, nur das sie noch konsequenter sind.
Wahnsinnigen Blastbeats werden absolut prägnante Killerriffs nachgeschoben die dich noch im Schlaf verfolgen. Dazu der heisere Gesang und der schnarrende Bass, aarrgghh einfach Gott. Und das alles ohne grossartig herunter gestimmte Gitarren oder gar diesem Grunzgesang, zudem werden die Gitarrensaiten kaum abgedämpft, sondern immer kräftig durchgeschrubbt, nur das es eben manchmal extrem groovt.
Zwar muss ich zugeben das man die Lyrics beim Hören wirklich nicht versteht, aber ich denke das sie mit ihren 5 Zeilen-Lyrics das Leben im suburbanen Amerika gut einfangen wie z.B. bei "Pave Your Grave" (suburban sprawl / another strip mall / parking lots / as far as you can see / pave your grave).
Wie wahrscheinlich immer wird diese Perle wohl nur von einem erlesenen Kreis gewürdigt werden, während der Rest der Szene irgendwo zwischen "Teenage Shutdown Vol. 47" und "Emo Diaries 23" sein Geld lässt.
Wahrscheinlich sind HELLNATION einfach zu punk für den Mainstream. Die Welt ist halt ungerecht, aber das haben HELLNATION eh längst erkannt. Sonst würden sie ja kaum so extrem wütende Höllenmusik machen.
Trotzdem sollten auch all diejenigen Pussypunks die immer gleich nach Melodie schreien, die Platte wenigstens mal antesten.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #42 März/April/Mai 2001 und David Häussinger
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #48 September/Oktober/November 2002 und Simon Brunner
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #36 III 1999 und Marcus Hellkötter
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #48 September/Oktober/November 2002 und Simon Brunner
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #31 II 1998 und Joachim Hiller