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AVERSIONS CROWN

Hell Will Come For Us All

So schnell kann es gehen. Noch vor einigen Jahren sind AVERSIONS CROWN ein australisches Sextett mit drei Gitarristen gewesen. Anno 2020 bekommt man es mit einem Quartett inklusive Frontmann aus Knoxville, Tennessee zu tun. Tyler Miller gibt einen souveränen, starken Einstand und unterstreicht damit die erweiterte Stilbreite von „Hell Will Come For Us All“ zusätzlich. Dass letztlich von einer evolutionären Entwicklung zu sprechen ist, mutet eigenartig an, kommt bei genauerem Überlegen aber exakt so hin. Die Gruppe, deren Wurzeln in Brisbane liegen, ist weiterhin zwischen Deathcore und modernem Extrem-Metal positioniert. Die Stärke von AVERSIONS CROWN liegt seit jeher in der atmosphärischen und melodischen Aufladung der technisch geprägten Stücke. Auch die Lieder ihres vierten Albums leben von eindrücklichen, markanten Kontrasten sowie beständigen Intensitäts-, Tempo- und Komplexitätsverschiebungen. Songwriting und Kontext sorgen dabei für einen stimmigen Rahmen, der Nachvollziehbarkeit sicherstellt und wiedererkennbare Momente kreiert. Dass Tyler das textliche SciFi-Konzept partiell aufbricht und ebenfalls Missstände der Gegenwart aufgreift, scheint dabei zu helfen. Am düster-futuristischen Gesamteindruck von „Hell Will Come For Us All“ – der Titel ist inhaltliches Programm – ändert das indes nichts. AVERSIONS CROWN sind brutal und technisch orientiert unterwegs, schenken sich und ihren Hörern nichts. Als Produzent hat wiederum Will Putney (THY ART IS MURDER, WINDS OF PLAGUE, STRAY FROM THE PATH, UPON A BURNING BODY) mitgemischt. Das passt in jeder Hinsicht.