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HELDON

Un Reve Sans Consequence Speciale / Interface / Stand By

Neben dem allseits bekannten Jean-Michel Jarre dürfte Richard Pinhas der bedeutendste französische Musiker sein, wenn es um elektronische und progressive Rockmusik geht. Aber anders als sein Landsmann, der die pure synthetische Instrumentierung bevorzugt ist Pinhas ein multi-instrumentaler Gitarrist, der keine Scheuklappen hat und alle Richtungen ausleuchtet.

HELDON sind somit auch eher als lockere Sessiongruppe oder Spielwiese für neue Ideen zu verstehen. Das aus exzellenten Studiomusikern bestehende Trio weiß immer, wann es an der Zeit ist, einen Gang hochzuschalten oder spontane Richtungswechsel vorzunehmen.

Das fünfte, sechste und siebte Album (1976/’77/’79) in der HELDON-Diskografie sind dann auch entsprechend vielfältig und reizvoll unterschiedlich. Auf „Un Reve Sans ...“ hört man noch deutliche Jazz- oder Fusion-Rock-Anleihen resultierend aus seiner Verehrung für Robert Fripp von KING CRIMSON.

Wohingegen „Interface“ sich ganz klar an repetitiven und krautrockigen Strukturen orientiert, wie sie auch ASH RA TEMPEL oder Klaus Schulze benutzen und „Stand by“ schließlich sequenzerlastig in Richtung „Berliner Schule“ und düstere Soundtrackflächen à la GOBLIN strebt und die ersten Anzeichen des New und No Wave verarbeitet.

Diese extreme Wandlungsfähigkeit und erfrischende Neugier ist sicher auch Pinhas Arbeit als Produzent zu verdanken. In Interviews streitet er diese Einflüsse aber vehement ab und beruft sich auf die, in der französischen Abgeschiedenheit von der internationalen Szene liegende, eigene Kreativität.

Es sei ihm gegönnt ...