Foto

MATT ESPY

Hawksworth

Eigentlich hatte ich ja gerade auf das Soloalbum von Dave Lombardo gewartet, der da sehr zum Missfallen der Metal-Crowd seine Schlagzeugkünste auf einem eher avantgardistischen Level präsentiert. Noch weniger mit Metal hat „Hawksworth“ zu tun, das erste Soloalbum von Schlagzeuger Matt Espy, der zuletzt etwa bei DEAD RIDER aktiv war, der Band von U.S. MAPLE-Gitarrist Todd Rittman, allerdings wohl schon länger in der Musikszene Chicagos aktiv ist. Auch „Hawksworth“ ist ein reines Schlagzeugalbum, auf dem Espy Vogelgezwitscher mit seinem Schlagzeugspiel und anderen perkussiven Klängen verbindet. Was erst mal ziemlich bescheuert beziehungsweise bizarr klingt, funktioniert auf Platte aber erstaunlich gut. Bizarr ist das Ganze zwar immer noch, selbst im Feld von Field-Recordings (Wie kommt man auf so eine Idee?), aber tatsächlich gelingt es Espy dabei, eine regelrecht meditative, psychedelische Atmosphäre zu erzeugen, die nie nervig oder albern wirkt. Für so einen eher avantgardistischen Ansatz ist „Hawksworth“ sogar recht eingängig und abwechslungsreich. Man kann sich Espy regelrecht vorstellen, wie er da im Wald vor sich hin improvisierend mit seinem Schlagzeug hockt, aber natürlich entstand dieses Album im Studio. Einen ersten, repräsentativen Eindruck von diesem skurrilen Sounderlebnis kann man auch durch das Video für den Song „Loon“ bekommen.