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DIE FARCE DIE!

Havanna-Syndrom

Junge! Sechs Songs, die sich gewaschen haben. Manischer Elektropunk, der es irgendwie – bewusst oder als Kollateralschaden – schafft, diesen Siebziger-Jahre-Goblin-Horrorfilm-Vibe (bei einem Stück ist es auch ein Videospielsoundtrack) in griffige und zeitgemäße Songs zu packen, die einfach nur nach vorne gehen. Dicke Gitarren, dicker Synthesizer, dicke Drumbeats und diese fiesen Melodien, die auch 2023 noch Dämonen beschleunigen können. Ein bisschen VOLT könnte man als Referenz noch anführen, aber die Band aus dem mighty, mighty Offenbach (für eine Weltkarriere würde ich Frankfurt vorschlagen) hat ganz klar eigenes Flair und wirkt trotz der Heimaufnahme gleich so was von druckvoll, dass es wehtut. „Havanna-Syndrom“ klingt im Vergleich zum Bandcamp-Stream auf Vinyl und einer anständigen Anlage deutlich mächtiger. Die geradezu billige Beatbox ist das eigentliche I-Tüpfelchen auf dem Sound, denn die Gitarre, der Bass und vor allem dieser göttlich gespielte Synthesizer sind so was von zum Niederknien, dass ich geneigt bin, erstmals von einer Band ein Kind zu wollen. Ich sag’s gleich, es wird nicht schön, aber immerhin talentiert. Exquisite 12“, die vor allem nach Nachschlag schreit! Kurz vor den zehn Punkten, aber da geht noch was.