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HARROWIST

Karakorum

Naturphänomene erfreuen sich im Hardcore jeher einer besonderen Verwendung. Beim Debütalbum der Grazer Hardcore-Band HARROWIST steht das asiatische Gebirge Karakorum für den Albumnamen und das Cover Pate. Unverrückbare Bergmassive, kahle Landschaften, schroffe Klippen und schneidender Wind zwischen dutzenden Bergen, die zu den höchsten Gipfeln der Erde zählen. Die Musik von HARROWIST tobt sich in der bekannten Hardcore-Punk-Landschaft aus, und macht gelegentlich Ausflüge in anliegende Gebiete, so mit Stoner-Einflüssen bei „The puppeteers“. Der Abstecher gefällt mir, er durchbricht das ansonsten Gleichtönende dieser Wanderung, die sich wie ein erzwungener Familienausflug in die nahen Berge anfühlt. Ruhepausen zur Erholung sind zum Beispiel bei „(I am the) Harrowist // Tree of life“ gesetzt. Der Song beginnt ruhig und drückt aus, was der Band textlich gut gelungen ist: „I will haunt your minds / I will harrow your thoughts / (I am the) Harrowist / Fear my words.“ Alle sieben Songs klagen an, die Menschen, Raubbau, Ausbeutung, Unterdrückung, Umweltzerstörung. Dies wird unverblümt ins Mikro geschrien, den Menschen vor die Füße gespuckt, die Botschaft dieses Albums wird durch das Echo der Bergmassive verstärkt. Es gibt kein Entkommen vor den Verfehlungen, die in „Karakorum“ offengelegt werden.