Ist der Berliner Max Gruber aka Drangsal 2016 die neue „Indie-Hoffnung“, so wie es Konstantin Gropper (GET WELL SOON) vor einigen Jahren war? In jedem Fall versteht es der 23-Jährige, packende Songs zu schreiben, die in der Tradition von THE SMITHS (die an Johnny Marr erinnernde Gitarre blitzt oft hervor), THE DRUMS und NEW ORDER stehen.
Die erste Single „Allan Align“ hat alles, was ein perfekter Popsong mit Druck und massiver Achtziger-Jahre-Prägung braucht. Er selbst nennt es „Brachialpop und Jammerpunk“. Ein Song wie „Der Ingrimm“ erinnert indes ein wenig an DIE NERVEN.
In Teilen bedient Max Gruber das Drama ähnlich gekonnt wie einst Morrissey, als dieser mit Narzissen und Gladiolen seine ersten TV-Auftritte mit THE SMITHS bestritt. Bei Drangsal schmücken Granatäpfel, Johannisbeeren und Rosen das Cover des Albums.
Die Selbstinszenierung ist seine Spielwiese. Drangsal wird die Briten seine Lektion in German-Angst-Pop erteilen, und sie werden ihm vermutlich huldigen.
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