Also mit Instrumenten und Stimmen umgehen, ist nicht so das Ding von HARD MOOD. Die fünf Holperpunks aus Halle/Saale treffen nicht immer die richtigen Töne und können kaum den Rhythmus halten. Egal, ob Gitarre, Geige oder Keyboard.
Musikalisch irgendwo zwischen KNORKATOR und KASSIERER. Selbstkritisch nennen sie ihren Stil Low Skill Metal. Einsicht ist der erste Weg zur Besserung. Das dürfte die Fans an der Trinkhalle oder in der Fankurve aber kaum interessieren.
Hauptsache, es knallt. Und das tut es. Richtig lustig sind die Texte von Songs wie „Erbschleicher“, „Eiertanz“ oder „Spaziergang Of Death“. Die haben durchaus Witz. In „Menschenzoo“ heißt es zum Beispiel: „Bauer ist schlau / Bauer sucht Frau / Bauer haut heimlich seine Rinder grün und blau / Bauer hat iPhone / Bauer ist smart / Bauer im Fernsehen ein Mensch der Gegenwart“.
Dazu wird das „R“ ordentlich gerollt, wie bei RAMMSTEIN. Die Jungs aus Sachsen-Anhalt wettern lautstark gegen soziale Medien, Konsumrausch, Spielsucht und singen ein Loblied auf Kleingärtner.
Dabei sind sie selbst auf Facebook mit einer eigenen Seite vertreten und posten fleißig Neuigkeiten. Na ja. HARD MOOD sind mehr Skatpunk als Skatepunk, mehr Häkel Metal als Heavy Metal. Schön schräg und konfrontativ.
Auf Dauer aber doch ziemlich anstrengend, dieser Sound. Dann doch lieber Mozart in der Hängematte.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #149 April/Mai 2020 und Wolfram Hanke