Ein klarer Fall kanadischer Gegenwartsbewältigung. Zuerst verabschiedet sich der gute Joey gen Rock'n'Roll-Walhalla und dann muss man auch noch mit ansehen, wie die eigene Nation beim Saisonfinale der NHL zum wiederholten Male durch ahornblättrige Abstinenz glänzt.
Da blieb der dichtesten Rhythmusgruppe auf dem Mutterschiff Erde keine andere Wahl, als nach langer Zeit einmal wieder den Hockeystick zu zücken und Hardball zu spielen. Das Ergebnis klingt, als würde das Alter Ego von NOMEANSNO RAMONES-Songs intonieren...
und genauso ist es auch... beinahe jedenfalls. Schließlich haben die Herren Wright weit mehr zu bieten als das Runterspielen von Cover-Versionen. Man hat sich vielmehr als irdisches Sprachrohr des dahingeschiedenen Joey Ramone verdingt, nachdem man im Geiste seine spindeligen Stelzen in Schlittschuhe geschnürt hatte.
Nach "Joey had to go" will ich jedenfalls keine weiteren Tribute an den Herrn mehr hören. Das Lied ist so schön, ich hätte fast geheult, und das mach ich sonst nur bei "American Trilogy".
Großartig übrigens auch die Raymond Pettibon-Verarsche kombiniert mit der speziellen Danksagung an "Dale Nixon". Wie sieht das eigentlich bei der anstehenden DAG NASTY-Reunion aus? Muss Brian Baker dann auch wieder als Dale Nixon hausieren gehen? Wäre wohl besser, um sich das Türchen für die sehnlichst erwartete Rückkehr von JUNKYARD und DOGGY ROCK nicht zuzuschlagen.
Hey, die 80er sind zurück, schlechte Rock-Tattoos in und die Zeit reif für ein Remake des sXe-Klassikers "Texas ass (love it, you know I do)".
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #52 September/Oktober/November 2003 und Carsten Hanke
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