HALF JAPANESE

Overjoyed

„The only chord I know is the one that connects the guitar to the amp“, hat HALF JAPANESE-Kopf Jad Fair mal gesagt und bei seinem Scherz die Tatsache ausgenutzt, das im Englischen „chord“ die Bedeutung Schnur (respektive Kabel) wie auch Akkord hat.

1975 bereits gründete er die Band zusammen mit seinem Bruder David, bis heute behauptet er, seine Gitarre nie zu stimmen, und man könnte nun sagen, dass die Songs seiner Band auch genau so klingen.

HALF JAPANESE, so kann man es subsumieren, sind mindestens so eigenwillig wie Kult – angeblich trug Kurt Cobain bei seinem Tod ein HALF JAPANESE-T-Shirt ... Lange war es nun releasemäßig ruhig um Mr.

Fair, sein letztes Album „Hello“ erschien 2001 via Alternative Tentacles, 13 Jahre ließ er seine Anhängerschaft auf einen Nachfolger warten, war in der Zwischenzeit aber durchaus live präsent.

Jad, Jahrgang 1954, veröffentlichte bislang über vierzig Alben, mit teils illustren Gastmusiker wie Moe Tucker, Thurston Moore oder J Mascis, ist auch als Maler und Scherenschnitt-Künstler anerkannt.

Wie seine Scherenschnitte aussehen, davon kann man sich beim Betrachten des Covers von „Overjoyed“ einen Eindruck verschaffen. Und was die zwölf Stücke des Albums betrifft, so wirken diese wie aus der Zeit gefallen: 1974? 1984? 1994? 2004? 2014? Keine Ahnung, und: egal! Die Songs sind zeitlose, knorrige Unikate, doch wer J Mascis oder Thurston Moore solo goutiert, der sollte auch HALF JAPANESE verkraften (und schätzen!) können.