Wären HAIL THE SUN ein Bild, so wäre es ein farbenfrohes. Die Musik der US-Amerikaner ist so abwechslungsreich, wild und koloriert, wie man es nur selten hört. Klar, auch „New Age Filth“ klingt „irgendwie“ nach Bands wie CIRCA SURVIVE und DANCE GAVIN DANCE, dennoch gelingt es HAIL THE SUN, ihre eigenen Elemente mit einzubinden, die die Band erst so unwiderstehlich klingen lassen. Bereits mit „Domino“ wird klar, wie abwechslungsreich das neue Albums ist und wie sehr HAIL THE SUN es lieben, mit ihrer Musik zu experimentieren. „New Age Filth“ ist ein buntes Potpourri aus allem, was man an amerikanischem Post-Hardcore lieben kann. Teils tänzerisch („Misfire“), teils rockig („Slander“), mathcoreig hart und schnell („Hysteriantics“), sind die kurzweiligen Songs von HAIL THE SUN klug und aufregend strukturiert. Kaum einer anderen Band gelingt es so geschickt, von harten Blastbeats in einen cheesy Cleanpart („Domino“) zu wechseln, ohne dabei ihre musikalische Integrität zu verlieren. Die Wartezeit von drei Jahren seit dem letzten Release „Mental Knife“ war jede Sehnsucht wert. „New Age Filth“ ist ein weiterer starker Release, der wunderschön verträumt klingt und bei dem der unfassbar abwechslungsreiche Gesang von Donovan Melero hervorsticht. HAIL THE SUN beweisen erneut, dass ihre Vision von Post-Hardcore niemals müde wird, sondern mit jedem Mal stärker und stärker.
© by Fuze - Ausgabe #87 April/Mai 2021 und Rodney Fuchs
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