GUITAR HERO VAN HALEN

„Sammy Hagar? Nie gehört, wer soll das sein?“, könnte die Gegenfrage Eddie van Halens auf die Frage lauten, warum denn hier keinerlei Songs berücksichtigt wurden, die VAN HALEN mit Hagar als Sänger aufnahmen.

Denn merke: unter Profilneurose leidende Rockstars beschäftigen ein eigenes „Ministerium für Wahrheit“ und das sorgt dafür, dass die Vergangenheit der Gegenwart angepasst wird, und für Eddie ist momentan nunmal David Lee Roth der einzig wahre VAN HALEN-Sänger; was geht ihn sein Gequatsche von gestern an, als dieser noch persona non grata war.

Nicht der einzige Grund, warum der dritte, eine einzelne Band in den Mittelpunkt stellende Teil der „Guitar Hero“-Serie ein Rohrkrepierer ist. Drauf geschissen, dass es sich hier technisch bloß um „Guitar Hero Metallica“ handelt, nur mit anderen Songs und einer anderen Band, das ist mir egal, den Zusammenhang der „Bonus-Bands“ mit VAN HALEN soll mir aber mal jemand erklären.

Oder bin ich bloß zu doof, um zu erkennen, was Billy Idol, THE CLASH, KILLSWITCH ENGAGE, WEEZER oder JIMMY EAT WORLD mit dem kalifornischen Wichtigtuer gemein haben? Und wo wir gerade bei unbeantwortbaren Fragen sind: Wer hat Eddie van Halen eigentlich den Status des Über-Gitarristen verliehen? Außer beschissen penetrante Popsongs zu schreiben, bei denen er dann minutenlang am Griffbrett wichsen muss, hat der Mann doch nichts geleistet.

Gefühl? Songdienliches Spielen? Am Arsch! Dass seine Fingerakrobatik das hier zum vielleicht anspruchsvollsten „Guitar Hero“-Teil macht, will ich nicht bezweifeln, gleichzeitig ist es der furchtbarste.

Übrigens werde ich den nächsten, der mir gegenüber behauptet, „Jump“ wäre doch ein tolles Lied, auch mal springen lassen: aus größtmöglicher Höhe, in Sammy Hagar-Verkleidung und mit Eddie van Halen als Auffangendem.