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GRIND

Grace And Misery

Der vor vier Jahren veröffentlichte Vollzeit-Einstand der Flensburger, „Songs Of Blood And Liberation“, ist positiv in Erinnerung geblieben. Abseits des weiterhin wenig hilfreichen Bandnamens, der in den Weiten des Internets allein in Kombination mit Alben- oder Songtiteln zu Treffern führt, bestätigten GRIND den guten Eindruck, den man von ihnen gewonnen hat. Nun geht es auf dem zweiten Album stilistisch noch übergreifender und breiter angelegt zur Sache. Ja, da ist weiterhin auch GRIND(core), aber Death und Post-Metal gehören ebenso zum gebotenen Spektrum wie Blackened-Hardcore, Metalcore, Mathrock, Noise und eine Menge mehr. Anders formuliert: das Flensburger Quintett lebt sich nach allen Regeln der Kunst aus. Den Frustabbau bewerkstelligen die Musiker mit brachialen Klängen und reichlich Tempo. Die 13 Tracks von „Grace And Misery“ weisen dennoch erinnerbare Hooklines sowie ausreichend Melodie auf. Nachvollziehbar sind alle Stücke angelegt. Der impulsive, ungestüme Vortrag der Gruppe sagt zu und unterhält. Gerade weil GRIND keine Puristen sind, sondern ihrem Spiel einen eigenen Twist mitgeben, hört man ihrer Musik aufmerksam und bereitwillig zu. Alles ist auf Live-Tauglichkeit und organische Heaviness ausgelegt, das passt. „Grace And Misery“ holt seine Hörer direkt ab und lässt sich prima abfeiern. Im Abgleich mit dem bereits guten Debüt überzeugt das Album dabei mit noch mehr Wagemut, aber auch gewachsener Souveränität.