GRILLMASTER FLASH & THE JUNGS

Stadion

Es ist fast eine dieser klassischen Rock’n’Roll-Geschichten. Jahrelang spielt Grillmaster Flash sich durch Kneipen oder gibt den Support von schlechteren Bands. Das gewünschte Label ist früh interessiert, kann sich beim Debüt jedoch nicht durchringen, der Künstler hält Kontakt, bequatscht die Entscheider und schließlich klappt es doch.

„Stadion“ heißt das Album, hat mit Fußball aber nichts zu tun. Vielmehr ruft das Werk Erinnerungen an Zeiten wach, als Rockmusik noch groß war. Die (Rock-)Songwriter der Siebziger und Achtziger Jahre stehen bei „Stadion“ Pate.

Grillmaster Flash traut sich an Saxophon- und fiese Metal-Gitarrensoli heran, ohne wie aus der Zeit gefallen zu klingen. Die Texte schauen humoristisch, aber ohne Klamauk auf die schönen Seiten des Scheiterns.

Ist doch alles nicht so schlimm, scheint der Künstler uns sagen zu wollen. Gleichzeitig speist sich das Album aus einer starken Antihaltung gegenüber den vermeintlich Erfolgreichen. Da wird von ausgeschlachteten SUVs geträumt und gegen Sekt auf Eis trinkende Camp David-Polohemden-Träger gewettert.

Untermalt ist das Ganze mit herrlich unironischem Stadionrock, der zwar nicht für die Arenen konzipiert wurde, sondern für die kleinen Freizeitheime, dort aber irgendwann mal landen könnte.

Nicht zu Unrecht.