Es soll ja Leute geben, die in den GRIFTERS die Zukunft des Rock sehen - wenn dem so sein sollte, dann gnade uns Gott. Ihr erstes Album, das vor einigen Jahren noch independent erschien, war ziemlich cooler, bluesiger Gitarrenrock, doch dann, mit dem Majordeal, kehrte die erste Langeweile ein, und wenn ich ehrlich bin, hat die sich mit jeder folgenden Platte gesteigert.
Wenn nun - offensichtlich nicht ironisch! - die GRIFTERS als eine der individuellsten und innovativsten Bands bezeichnet werden, kann ich nur lachen. Denn an dieser Herausforderung scheitern sie gnadenlos, sind sie doch im Grunde ihres Herzens ziemlich konservative Knochen.
Trotzdem kein schlechtes Album, sofern man einer wesentlich bescheideneren Ausgangsbasis ausgeht und akzeptiert, dass hier eine Band frisch und fröhlich bei den REPLACEMENTS, NIRVANA, Neil Young und noch 'nem ganzen Sack anderer Formationen gekostet hat.
Eine nette Platte - mit all den Emotionen, die das Wörtchen nett so auslösen kann.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #23 II 1996 und Joachim Hiller