Die "energiegeladene Performance", die man laut Info von den drei jungen Herren aus Köln erwarten darf, also die ... also wirklich ... also die kann man sich wirklich durchaus vorstellen, hört man sich ihre CD an.
Denn wer über die volle Distanz so unpeinlich und vor allem gleichzeitig an Bands wie THE KINKS (ohne deren Sound lediglich durch den Retro-Fleischwolf gedreht zu verwursten) und NATIONALGALERIE (ohne deren peinlichen, textlichen Mainstream-Pathos zu übernehmen) klingt, der kann ja nun nicht wirklich dem Verblödeten sein Sohn sein.
Mein Hit ist entgegen den Vorschlägen aus dem Info das Lied Nummer 5 namens "Noch immer". Eine wunderschöne Hookline im Refrain und eine geradezu sagenhafte Gitarrenmelodie, bei der der Gitarren-Indie des Trios seine Ferien im Pop-Wunderland verlebt.
Herrlich. Ach ja, und "Supergummigut" ist auch ein Hit. Einfacher strukturiert, aber dennoch auch eine kleine Gratwanderung mit Bravour meisternd: Zaghaft im Noiserock sitzend wechselt sich mit bestem Rock'n'Roll von der BEATLES-Insel ab, mit Au-au-a-au und Woh-oh-oho und allem, was am Wandertag im Schalalala-Land so in die Butterbrotdose gehört.
Deutschsprachig, ohne einem Trend die Hand zu reichen. Ich bin angetan. Sehr spannender Mix ohne Pathos, ohne Blatt vor dem Mund und ohne einen gesunden Nonsens-Humor vermissen zu lassen.Wer auf die von Wiglaf Droste einst gestellte Frage "Tomste mit nach Du bist Deutschland?" nur laut und vernehmlich mit "Verpiss dich, Diskurs-Pop-Schmock!" zu antworten weiß, der wohnt hier in der besten Nachbarschaft, die man sich als Punk mit Schlips nur wünschen kann.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #70 Februar/März 2007 und Jörkk Mechenbier