Vor rund zwei Jahren erschien die nicht-akustische Version von „Graveyard Island“ bei Hellcat Records und wurde von mir angesichts sehr überzeugender RANCID- und DROPKICK MURPHYS-Referenzen mit acht Punkten auf dem Hitbarometer der bisherigen GRADE 2-Diskografie bewertet. An das Corona-Virus und dessen massive Auswirkungen war zu diesem Zeitpunkt noch nicht im Traum zu denken. Konzerte oder Touren? Fehlanzeige. Ein neues Album ohne Live-Shows unters Volk bringen? Mindestens schwierig, insbesondere angesichts der immer kürzer werdenden Aufmerksamkeitsspanne und Schnelllebigkeit auch in unserem subkulturellen Kosmos. Das bringt so manche Stilblüte mit sich, die ich zwar nachvollziehen kann, will man denn als Band irgendwie im Gespräch bleiben, aber nicht als nachhaltig beeindruckend empfinde. So auch diese akustisch intonierten Versionen von fünf Songs des entsprechenden Albums, teilweise mit Piano unterlegt und ergänzt um „Only ones I trust“ als bisher nicht veröffentlichter Bonus. Angenehme Hintergrundmusik, um an einem lauwarmen Grillabend mit Liegestuhl und einer Kiste Jever Alkoholfrei mit dem Fuß zu wippen, aber kein Anlass für euphorische Begeisterungsstürme. Ein Befund, an dem leider auch Tim Timebomb nichts ändern kann. Eine Single mit zwei neuen Songs hätte hier, auch unter Berücksichtigung der schwierigen Rahmenbedingungen, sicher einen größeren Mehrwert generiert.
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