Foto

GOZU

Equilibrium

Sauber gezockte Dicke-Hose-Durchschnittsware mit vielen Reminiszenzen an die Begründer der deftigen Gitarrenmusik – insgesamt alles, nur nicht spektakulär. Das ist der Eindruck, den die ersten Minuten des vierten Werks der Bostoner zunächst hinterlassen. Und dann? Dann entwickelt sich das Scheibchen allmählich. Und es stellt sich heraus: GOZU sind doch irgendwie ganz cool. Nicht weil ihre musikalischen Ergüsse sonderlich originell wären. Sondern vielmehr, weil die knapp fünfzig Minuten irgendwie unbeschwert, homogen und schlichtweg angenehm klingen. „Equilibrium“ langweilt nicht, fordert die Aufmerksamkeit aber auch nicht über Gebühr. Und ist damit ein Album, welches perfekt für zwischendurch taugt – als Soundtrack ausgedehnter Autofahrten, als Kneipenmusik, als Hintergrundbeschallung. Wenngleich Songs wie der Kopfstimmen-Psych-Groover „Stacy Keach“ oder das amtlich stampfende „They probably know karate“ dafür fast schon wieder verschenkt wären. Am Ende bleibt jedenfalls eine unumstößliche Erkenntnis: GOZU sind definitiv eine Live-Band. Somit sei jedem geraten, sich das Bostoner Quartett einmal in natura reinzufahren, wenn sich die Möglichkeit denn bietet. Für das Album selbst gilt: Kann man haben. Muss man aber nicht.