Mittlerweile auch schon etwas länger dabei, haben die Münchener THE SILVER DOLLS es sich zwischen den Polen Indie und Noise gemütlich gemacht. Und das ziemlich passabel. Das klingt manchmal irgendwie nach Neunziger „Alternative Rock“.
Aber nach der guten Variante, denn „Good Morning, Good Night“ tappt nicht in die gängigen Sound-Fallen. Der Gesang ist dynamisch und nicht aufdringlich in den Vordergrund gemischt. Bestes Beispiel: „Driftwood“.
„The hunted“ wiederum schleppt sich mit fiepsigen Gitarrengefrickel à la SONIC YOUTH voran und mündet in einem verspielt-eingängigen Refrain, bei dem die Gitarren mitunter an AT THE DRIVE IN erinnern.
In „Comatosed“ fügt sich ein krautrockiger Synthie nahtlos ins Gesamtbild ein, beim Gesang kommen mir BLACKMAIL in den Sinn. Und auch wenn nicht alles auf „Good Morning, Good Night“ glückt, treten THE SILVER DOLLS erneut den Beweis an, dass sich Komplexität und Eingängigkeit nicht ausschließen müssen.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #145 August/September 2019 und Michael Schramm