Beim Anhören des neuen Albums von HUMAN IMPACT, deren erstes selbstbetiteltes Album 2020 ebenfalls bei Ipecac erschien, hat man ein eigenartiges Déjà-vu-Erlebnis. Denn erst kürzlich hatte sich mit THE JESUS LIZARD eine alte Noiserock-Institution nach langer Abwesenheit mit einem neuen Album zurückgemeldet, die auch auf dem Speiseplan von Fans von vergleichbaren Bands wie UNSANE oder COP SHOOT COP (beide aus New York) stehen dürfte, die Rock ab Ende der 1980er Jahre von seiner finstersten und brutalsten Seite zeigten. Während UNSANE unter Leitung von Chris Spencer immer noch aktiv sind, lösten sich COP SHOOT COP auf eher unrühmliche Weise 1996 auf, als Frontmann Tod A. während der Aufnahmen zu einem neuen Album die Band im Streit verließ. Jahre später hatten die ehemaligen COP SHOOT COP-Mitglieder Jim Coleman und Phil Puleo (ab 2010 Schlagzeuger bei den SWANS) mit HUMAN IMPACT zusammen mit Spencer und Bassist Chris Pravdica (ebenfalls ab 2010 bei den SWANS) eine Möglichkeit gefunden, doch noch mal an die Glanzzeiten von Noise- und Industrial-Rock anzuknüpfen. Das funktioniert auf dem zweiten Album „Gone Dark“ fast noch besser als auf dem Debüt (Puleo und Pravdica sind allerdings durch Eric Cooper und DAUGHTERS-Drummer Jon Syverson ausgetauscht worden) und besitzt eine dunkle apokalyptische Kompaktheit und Bissigkeit, die das aktuelle THE JESUS LIZARD-Album manchmal vermissen ließ. Zwar sind HUMAN IMPACT immer noch als Rockband zu erkennen, aber sie fletschen die Zähne und beißen wirklich zu, wo andere Bands nur spielen wollen.
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