"We are all guilty", steht im Inneren des Debütalbums von GOLDUST aus Münster geschrieben, und jeder, der mit dem Werk des englischen Autors Ben Jonson vertraut ist, weiß, was das zu bedeuten hat: Auf "Axis" muss es vor Zorn und Mut nur so wimmeln - "Where guilt is, rage and courage both abound", heißt es in einem Theaterstück Jonsons aus dem Jahr 1602.
Und tatsächlich: GOLDUST sind wütend, verdammt wütend sogar. Ihr metallischer Hardcore erinnert natürlich mehr als einmal an INTEGRITY, kommt aber um einiges böser rüber als die handzahmen Deutschland-Shows, welche die Band aus Cleveland jüngst absolviert hat und die nur vom verführerisch aufgeknöpften Hemd von Sänger Dwid Hellion gerettet wurden.
Und auch einen gewissen Mut kann man GOLDUST nicht absprechen, denn leicht machen sie es sich mit einem Sound, der sich an keinen der aktuellen Trends hängt, sicher nicht. Doch genau deshalb dürfte ihnen ein Schicksal wie das von Ben Jonson erspart bleiben: Der wurde von der Literaturwissenschaft nämlich weniger wegen seines Werkes, sondern vor allem aufgrund seiner Rivalität mit William Shakespeare beachtet.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #80 Oktober/November 2008 und Thomas Renz
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