Foto

GOLDEN SHOWER

Dildo Party

Mit diesem Bandnamen, dem Albumtitel und dem gruselig-misogynen Coverartwork muss die Band natürlich musikalisch punkten, um den ausgesprochen suspekten Gesamteindruck wieder glattzubügeln. Das gelingt dem Quartett dann tatsächlich, nix mit „Dicke Eier“-Rock, die Dildo-Party ist eigentlich eine ziemlich biedere, beinahe schon spießige Garagerock/Powerpop-Mixtur, die außer ein paar schmuddeligen Witzchen und unvermeidlichen Zoten so ganz und gar nicht verdorben klingt. Treibende Rock’n’Roll-Nummern mit Boogie-Piano sind dabei die besten Momente der Scheibe, wie etwa bei „Velvet sky“, irgendwo zwischen NEW YORK DOLLS und STOOGES angesiedelt. Balladenhaftere Momente gibt es auch, „Golden Motel“ etwa, eine deutliche Hommage an frühe SAINTS-Stücke. 13 Songs in einer guten halben Stunde bietet das dritte Album der SHOWERS, weder originell noch wegweisend, aber stets unterhaltsamer Pubrock mit Punk-Fundament, der bei weitem nicht das Bad-Boy-Image, das das Cover verspricht, unterfüttert, stattdessen einfache, unbedarfte Partymusik für verschwitzte Fourtysomethings mit Testosteronstau liefert.