„Striped sunlight sound“ lautete eine der Beschreibungen der GO-BETWEENS für ihren bittersüßen Gitarrenpop. Mit diesen Worten ließe sich auch das Album von GOLDEN RAIL charakterisieren. Die relativ junge Band aus Melbourne besteht aus alten Hasen der australischen Powerpop/Indie-Szene, deren Erfahrung bis weit in die Achtziger zurückreicht.
Ian Freeman und Jeff Baker verbindet seit gut dreißig Jahren eine Songschreiber-Partnerschaft, die in Perth begann und sich über eine ganze Reihe von Projekten hinweg stetig festigte. Bands wie die PALISADES, RAINYARD oder SUMMER SUNS schrieben zwar wenige Erfolgsgeschichten, hinterließen aber eine ganze Reihe wirklich entzückender Popsongs.
Unlängst gab es erst ein Album der JANGLE BAND, auf dem die beiden Gitarristen und Songschreiber ihre Vorlieben für Rickenbacker-Geklimper in epischer Breite zelebrierten. Mit ihrem neuen Projekt haben sie den HEADER-Gitarristen Dave Chadwick an die Bassgitarre gesetzt, und zusammen mit der Drummerin Saki Garth einen Traum von einem Album eingespielt.
Flockige, sonnendurchflutete Akkordfolgen, sanfte Melodieführung, wehmütiger Chorgesang, butterweiche Gitarrenappregii, GOLDEN RAIL reflektieren hier ihre langjährige musikalische Reise und und können dabei in jedem Moment mit den „Großen“ des Australischen Indiepop (Forster/McLennan, TRIFFIDS, DIED PRETTY) mithalten.
„Electric Trails ...“ kommt nun wahrhaftig von Nirgendwo, aber es ist eindeutig im „Striped sunlight sound“ zu verorten.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #137 April/Mai 2018 und Gereon Helmer