Auf den ersten Blick ist alles wie beim letzten Mal, wie bei der EP „Gigantic Disappointment“: Lande Hekt hat „Going To Hell“ wieder in Australien aufgenommen, wieder mit Produzent Ben David, wieder hat sie fast alle Instrumente selbst eingespielt. Die größte Veränderung ist persönlicher Natur: Hekt fand zu sich selbst und lebt nun offen lesbisch. Nach zehn Jahren in der Punk-Szene und als Frontfrau der MUNCIE GIRLS kann sie diesen Teil von sich endlich akzeptieren. Folglich erzählen Stücke wie der Opener „Whiskey“, der Titeltrack oder „December“ von ihrem Coming-out oder wie sie in der Vergangenheit vorgab, hetero zu sein. Neben den persönlichen und intimen Inhalten wird die Musikerin aber auch politisch, wenn sie in „80 days of rain“ den Klimawandel thematisiert und das Album mit dem Antifaschismus-Song „In the darkness“ abschließt. Verglichen mit den MUNCIE GIRLS sind Hekts Solosachen ruhiger, orientieren sich eher am Folk-Pop, sind aber ebenso eingängig und ihre Stimme bleibt unverkennbar. Ursprünglich wollte Lande Hekt „Going To Hell“ ähnlich wie die EP frei von Label und Erwartungen nur digital veröffentlichen. Zum Glück bekam Get Better Wind davon und bot die Veröffentlichung auf Vinyl an.
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