Der erste Eindruck täuscht immer! Auch wenn das dritte PAPER CHASE-Album "God Bless Your Black Heart" im ersten Augenblick freundlicher und nicht ganz so düster klingt wie der Vorgänger "Hide The Kitchen Knives", so wird beim Hören doch schnell klar, dass der Alptraum, in den uns John Congleton, Sänger, Gitarrist, Keyboarder, Songwriter, Produzent, kurz: Mastermind von PAPER CHASE mit seiner Musik versetzt - und in dem er anscheinend wirklich lebt - noch nicht vorbei ist.
"God Bless Your Black Heart" ist weniger hysterisch und viel eingängiger als "Hide The Kitchen Knives", aber dieses oberflächliche Einlullen bringt noch viel abartigere Schrecken hervor. Abgesehen von dieser vermeintlichen positiven Stimmung, mit der Congleton uns hier verführen will, stehen PAPER CHASE immer noch für traurigen und nihilistischen, noisig-jazzigen Post-Hardcore, der mit unzähligen kleinen elektronischen Spielereien, Soundsamples, unerwarteten Wendungen und kleinen, unwiderstehlichen Melodien gespickt und in dieser Form völlig einzigartig ist.
Congleton klingt immer noch wie ein völlig durchgeknallter Robert Smith und die in seinen Texten verarbeiteten Gefühle haben sich wohl von Beziehungsparanoia in eine generelle Weltangst entwickelt.
"God Bless Your Heart" macht Angst und begeistert. (52:47) (09/10)
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