GOAT GIRL ist die weibliche Antwort auf SHAME. Beide Bands kommen aus dem Süden Londons, beide Bands haben ihre ersten Auftritte im Club The Windmill im Stadtteil Brixton gespielt. Sängerin Lottie Pendlebury agiert am Mikrofon ähnlich souverän wie Charlie Steen. Grundlage für den Sound beider Bands ist schnodderiger Post-Punk britischer Prägung. Politische Texte, fuzzy Gitarren, melodische Chöre. Alles da. Allerdings sind GOAT GIRL einen Tick verspielter. Auf dem zweiten Album „On All Fours“ haben sie Synthesizer, Drum-Machine-Loops und andere experimentelle Klänge in ihren Sound integriert. Dadurch präsentieren sie sich immer häufiger auch von ihrer sanften, tanzbaren Seite. Offenbar haben GOAT GIRL überhaupt keine Lust, Erwartungen zu erfüllen oder einer vorgezeichneten Route zu folgen. Erlaubt ist, was gefällt. Streckenweise hört man Indie-Girl-Groups wie GURR, BREEDERS oder FRIEDBERG durch. Produziert hat das Album wie schon seinen Vorgänger Dan Carey (FRANZ FERDINAND, THE KILLS). Das selbstbetitelte Debütalbum war vor zwei Jahren ebenfalls beim legendären britischen Indielabel Rough Trade erschienen und von Kritikern mit Lob überhäuft worden. Kurioserweise wurde der Plattenvertrag an dem Tag unterzeichnet, an dem die Briten mehrheitlich für den Brexit stimmten.
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