Den ersten Lacher verschaffte mir gestern ein Artikel in der Bravo: "Sie nennen sich Emos, kleiden sich düster und verspielt und sie hören harten Metal-Sound." Genau! Den zweiten Lacher verschuf mir das Rock Hard bei der Recherche zu dieser Band.
Dort werden die STOERTE PRIESTER als authentischste Onkelz-Reinkarnation angepriesen, die mit ihren "eigenkompositorischen" Gehversuchen zwischen "Deutschrock und erwachsenem Streetpunk" glänzen und dabei gelegentlich den "Schlager-Oi! Bereich" kreuzen.
Trotz mehrfachen Durchhörens und einer verzweifelten Suche nach den Oi!-Akzenten habe ich sie nicht gefunden, vielleicht muss ich die CD rückwärts abspielen? Auch über den einzigartigen Tiefgang muss ich bei Refrains wie "Ich geb dir Feuer, brenn, brenn" oder "Ich dreh 'nen Porno in der Kirche" einige Momente nachdenken.
Für mich gibt es einen gravierenden Unterschied zwischen der Reinkarnation einer Band, die mit Texten von und über die Straße ganze Scharen verlorener Seelen polarisierte und solchen, die ohne eigene Idee und Linie mit bekannten Schlagworten eine Kopie der Kopie darstellen, um so ein Stück vom Kuchen zu ergattern.
Ein musikalisch nettes Deutschrock-Werk, aber inhaltlich nichts Neues. (6)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #80 Oktober/November 2008 und Yvonne Schulz