SUICIDE WATCH kommen zwar aus England, ihr beinahe drollig altmodischer Thrash Metal aber klingt nach Bay Area. EXODUS, EVIL DEAD, VIOLENCE, TESTAMENT und DARK ANGEL sind die Bands, die Pate für den Sound auf "Global Warning" gestanden haben.
Dazu kommt noch ein nicht zu überhörender Hardcore-Einfluss, der sich in den Gesangsmelodien und einigen groovigen Rhythmen zeigt. Und das kommt nicht von ungefähr, sind die SUICIDE WATCH-Mitglieder doch selbst schon seit Jahren in der Szene aktiv und waren ihre Ex-Bands STAMPIN GROUND, BURNSIDE und die zu Unrecht beinahe in Vergessenheit geratenen DECADENCE WITHIN gleichermaßen vom Thrash Metal wie vom Hardcore geprägt.
Anders aber als die beiden Erstgenannten, die an diesem unsäglichen Metalcore-Auswuchs mit dem man sich heutzutage rumplagen muss, nicht ganz unschuldig sind, verzichten SUICIDE WATCH auf irgendwelchen Newschool-Quatsch.
Stattdessen besinnen sie sich auf die Stärken, die Thrash Metal in den Achtzigern so populär gemacht hat, also quietschende Gitarren-Leads nebst Stakkato-Riffing, ein ordentlich hämmerndes Schlagzeug und ein Sänger, der gesellschaftskritische Texte mit kräftiger Stimme rausbrüllt und -schreit.
Mehr Oldschool geht eigentlich kaum, aber SUICIDE WATCH setzen noch einen drauf, und ließen ihr Cover, das eine in der Jetzt-Zeit angesiedelte apokalyptische Szene zeigt, von Ed Repka zeichnen, der damals schon die Platten von MEGADETH, EVIL DEAD, NUCLEAR ASSUALT und zig anderen Metal-Bands mit seiner Kunst veredelte.
(07/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #59 April/Mai 2005 und André Bohnensack