„Gilded“ ist das Debütalbum der jungen Singer/Songwriterin Jade Jackson aus dem kalifornischen Städtchen Santa Margarita, die in dieser beschaulichen ländlichen Umgebung bereits mit 13 Jahren anfing, Songs zu schreiben.
Die wichtige Initialzündung war dann für die aufstrebende Musikerin offenbar ein Auftritt von SOCIAL DISTORTION, insofern dürfte der Umstand, dass ausgerechnet deren Frontmann Mike Ness jetzt ihre Platte produzierte und sich als Förderer von Jackson präsentiert, eine ganz besondere Ehre für sie sein.
Aufgrund dieser Verbindung fallen im Zusammenhang mit „Gilded“ auch Bezeichnungen wie „Country Punk“, die aber kompletter Blödsinn sind, denn auch wenn sich Jacksons Platte deutlich von fürchterlichem US-Charts-Country abhebt, ist ihr Debüt eine durch und durch traditionelle wie konservative Angelegenheit.
Mit SOCIAL DISTORTION hat das weniger zu tun, ist aber dafür nicht weit von den beiden Ende der Neunziger entstandenen Soloplatten von Ness entfernt, die ebenfalls sehr Country-lastig waren.
Was zeichnet Jackson also aus? Zum einen eine durchaus charakteristische Stimme, die gewisse Unperfektheiten zu kultivieren versteht. Zum anderen – man möge mir die chauvinistische Bemerkung verzeihen – ist sie auch nicht aufs Gesicht gefallen.
Ansonsten bietet „Gilded“ elf schön arrangierte und instrumentierte und um Authentizität bemühte Country-Nummern, die sicherlich nicht den vollendeten Höhepunkt songwriterischer Kunst darstellen, aber über vierzig Minuten definitiv sehr gut funktionieren.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #132 Juni/Juli 2017 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #144 Juni/Juli 2019 und Thomas Kerpen