Das United Kingdom war Mitte der Achtziger Jahre reich an Kreuzungen zwischen Post-Punk, New Wave und Wave-Pop. GETTING THE FEAR waren ein gutes Beispiel dafür. Geboren aus dem Rhythmussegment von THE SOUTHERN DEATH CULT, später THE CULT, in Gestalt von Barry Jepson, David „Buzz“ Burrows und Aki Qureshi wurde gemeinsam mit dem fragilen und androgynen Sänger Paul „Bee“ Hampshire, der zuvor mit Genesis P-Orridge, da war Bee erst zwanzig Jahre alt, beim THEE TEMPLE OV PSYCHICK YOUTH ein kurzes Gastspiel absolvierte, eine Band ins Leben gerufen, die die melancholischen Variante von Post-Punk perfektionierte. „Death Is Bigger“ ist ein flammendes Manifest der Jugend, eklektisch und ungehemmt, und folgt Launen, Lust und Impulsen. Die Songs sind in sich verloren, spöttisch, die Texte drehen sich um Träume, Sex und Charles Manson. Der Opener, eine Demoversion von „Rise“, später einer der besten Songs des Folgeprojekts INTO A CIRCLE, ist gezeichnet durch Drumbeats und flimmernde Synthies, während Bee mit Lyrics wie „Lay down and rise, enter a steel ring“ durch den Track stürmt. Die Poesie der Songs ähnelt der von Genesis P. Orridge und PSYCHIC TV. Nach GETTING THE FEAR gründete Paul „Bee“ Hampshire die wunderbaren INTO A CIRCLE, die mit ihrer androgynen Wave-Pop-Variante den LOTUS EATERS das Wasser reichen wollten und dies auch konnten. Ende der Achtziger Jahre wanderte Bee nach Bangkok aus, entwickelte seinen eigenen Wave-Pop Kosmos, arbeitete als Designer und Modell und hat Mitte 2021 INTO A CIRCLE wieder ins Leben gerufen.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #158 Oktober/November 2021 und Markus Kolodziej