Nach den ersten fünf Sekunden ist klar, dass wir hier richtig sind: Noiserock, der ohne großen Anlauf eine meterdicke Betonsoundmauer hochfährt. So muss das klingen, massiv, brachial, als ob dir jemand mit einem Vorschlaghammer die Nägel lackiert. Was beim ersten Longplayer noch soundtechnisch auf der Strecke blieb, ist hier perfekt umgesetzt. Der Opener erinnert mit dem komplexen und brutalen Schlagzeug an die besten Momente von HELMET, die Gitarrenriffs sitzen einfach perfekt, ebenso der Bassteppich. Glasklarer Mördersound, der sich durch gerade mal fünf Songs bohrt, von denen einer eine gelungene Verbeugung vor JESUS LIZARD ist. Der Gesang von Dani bildet den perfekten Gegenpol zu dieser Soundwand, die immer noch Platz für kleine Feinheiten lässt. Der Titeltrack ist ein Monstersong für die ewigen Annalen dieses Genres. Wenn man unbedingt meckern will, dann maximal über die Kürze des Vergnügens, mit gerade mal fünf Stücken, und eventuell das CD-Format. Muss man aber nicht.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #151 August/September 2020 und Kalle Stille
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