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ANGST VOR BLAUEM HIMMEL

Gary Flanell

Fünf Jahre nach seinem Erstlingswerk „Stuntmann Unterwasser“ veröffentlicht Gary Flanell aka Tim Kegler – ihr kennt ihn als ehemaligen Ox-Schreiber, Herausgeber des Renfield-Zines, Musiker, Literatur-Reisenden und vieles mehr – nun endlich sein neues Buch.

35 Gedichte und Geschichten präsentiert er uns, jeder Text ein kleines Fest. Das Punkermädchen Fluse verschwindet spurlos, und bevor der Protagonist überhaupt nur mit ihr Sex haben kann, ist die Polizei da.

Die kleine Spinne Pup möchte wissen, wer ihr auf den Kopf gekackt hat, trifft den Sheriff und Colonel Körnel. Der Wal erzählt dem Lehrer Witze und begleitet diesen auf seiner letzten Reise auf dem Förderband.

Ein erfolgloser Medienmensch mimt den Weihnachtsmann, Polizisten werden gegessen, Garys Seele explodiert, der Tiger streift und die Kuh fleckt.

Und dann sind dann noch – mein persönliches Highlight – die drei Vladimirs.

Ein Trio aufstrebender, hoffnungsvoller, chronisch erfolgloser Underground-Autoren begibt sich auf eine wenig glamouröse, fast schon desaströse Lesereise in den Süden. Wer dieses Heft hier aufmerksam liest und/oder mit Gary Flanell in letzter Zeit einen trinken war, erkennt vielleicht den ein oder anderen Protagonisten wieder und kann sich denken, dass diese Story – so skurril und realitätsfern sie scheinen mag – nicht Garys ausufernder Fantasie, sondern zur Abwechslung dem echten Leben entsprungen ist.

Holt euch dieses Buch – und wenn Gary Flanell irgendwo in eurer Nähe seine Zettel auspackt, sich räuspert und vors Mikro setzt, um zu erzählen und vorzutragen, geht da hin, es zahlt sich aus.

Ich liebe ihn sowieso, ihr hoffentlich auch (bald).