GARRINGO – DER HENKER

Italowestern-Komplettisten werden sich über die ungekürzte DVD-Veröffentlichung von Rafael Romero Marchents „Garringo“ sicherlich freuen, der bei uns nur Anfang der Siebziger im Kino lief. Als Basis diente hier die italienische DVD, die ein einigermaßen akzeptables Bild aufweist.

Das Problem ist der Ton, denn die deutsche Synchronisation ist durchzogen von penetranten Störgeräuschen. Ulrich P. Bruckner, der hinter Explosive Media steckt, war „Garringor“ in seinem Italowestern-Lexikon „Für ein paar Leichen mehr“ sogar eine größere Erwähnung wert, auch wenn der Film-Dienst ihn damals als schlampig gefertigtes Schundprodukt bezeichnete.

Leider muss man den katholischen Filmkritikern ausnahmsweise sogar recht geben, denn die Geschichte des jungen Johnny, der mitansehen muss, wie sein Vater von seinen Soldaten-Kameraden getötet wird, dadurch zum Soldaten-Killer und Verbrecher mutiert und schließlich vom titelgebenden Leutnant Garringo gestellt wird, ist in psychologischer Hinsicht ziemlich unglaubwürdig.

Anthony Steffen und Peter Lee Lawrence spielen zwar durchaus überzeugend ihre Rollen, aber ansonsten bleibt „Garringo“ in jeder Hinsicht mittelmäßig., was auch für die einfallslose musikalische Untermalung gilt.