Schon das Debüt „Wenig los“ war 2021 eines der am meisten überraschenden Alben. Songs irgendwo zwischen akustisch und verzerrt und mit viel Punk in der Attitüde. Dazu nicht selten dezent poetische Texte voller Sozialkritik, Polit-Schelte und Alltagsbeobachtungen, die Wut, Nachdenklichkeit, Melancholie, Lebenshunger und Daseinsfreude atmen. Ja: So geht Singer/Songwriter-Gedöns auf die gute Art. Und das bleibt auch mit dieser zweiten Platte so. Grundhass – Solokünstler, keine Band – singt sich Herz und Seele aus dem Leib. „Es hat keinen Sinn, so sein zu wollen wie sie. Wir machen sie jetzt real: Unsere fucking Utopie!“ – manch einem wird so etwas wahrscheinlich zu schnulzig, kitschig, pathetisch sein. Aber genau so etwas kracht mitten rein ins eigene Innere und lässt einen diesen Grundhass nicht hassen, sondern lieben.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #113 April/Mai 2014 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #164 Oktober/November 2022 und Frank Weiffen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #155 April/Mai 2021 und Frank Weiffen