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FURY

Failed Entertainment

FURY? Welche FURY? „Fury (28)“ schlägt Discogs vor, von Fantasie bei der Namensuche kann bei der Band aus Kalifornien also keine Rede sein. 2014 kam eine erste 7“, weitere Kleinformate folgten, 2016 erschien das Albumdebüt „Paramount“ auf Triple-B und nun sind sie mit „Failed Entertainment“ bei Run For Cover gelandet und machen sich auf zu neuen Höhen.

Alex Samayoa, Alfredo Guiterrez, Daniel Samayoa, Jeremy Stith und Madison Woodward haben einen Sound reproduziert, ja perfektioniert, den man so schon lange nicht mehr gehört hat: ich fühle mich an die famosen VERBAL ASSAULT erinnert, an deren düsteren, pumpenden Hardcore mit einer gewaltigen Menge Rock – und das ohne störende metallische Einflüsse.

Und natürlich kommen OUTSPOKEN, UNBROKEN und TURNING POINT in den Sinn, die alle Ende der Achtziger und in den frühen Neunzigern auf New Age Records aus Orange County veröffentlichten. FURY sind wirklich eine Wohltat in Zeiten, da mit Autotune gepimpte Vocals und immer noch absurderes Crossovern von ursprünglichem Hardcore nichts mehr erahnen lassen bei vielen neuen Bands – hier dagegen wird Traditionspflege betrieben, ohne nur zurückzublicken.

Dazu passt, dass sowohl der famose Jack Endino seine über dreißig Jahre Erfahrung in den Mix einfließen lassen durfte wie auch der weit jüngere Andrew Savage von PARQUET COURTS. Suboptimal ist hingegen, dass der Band die Texte doch ach so wichtig sind, auf ein Booklet mit selbigen aber verzichtet wird.