Mittlerweile ist die dänische Band auf den kreativen Nukleus Charlie und Daniel Pedersen zusammengeschrumpft. Die beiden Brüder und Multi-Instrumentalisten haben für ihr fünftes Studioalbum vieles im Alleingang erledigt, was früher im richtigen Bandkontext geschehen wäre. Ihr so einfallsreiches wie traditionsbewusstes Songmaterial (Vergleiche mit „B“-Bands wie BEATLES, BADFINGER, BAND, BYRDS oder Brian Wilsons Solowerken liegen nahe) haben die Pedersens mit Emil Isaksson in Malmö eingespielt, Overdubs und Vokalparts kamen dann im heimischen Studio in Kopenhagen hinzu. Dabei haben allerlei Gäste ausgeholfen. Zum einen Bebe Risenfors (er arbeitete bereits mit Tom Waits) und Bob Dylans ehemaliger Bandleader Rob Stoner als Bassist bei drei Nummern. Ein beschauliches, aber warmherziges Album ist dabei herausgekommen, der Vintage-Sound und eine enorm nuancierte Produktion tun dem Produkt gut, und das enorm vielschichtige Songwriting lässt „Funhouse Mirror“ zu einem heimlichen „Platte des Jahres“-Kandidaten werden.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #164 Oktober/November 2022 und Gereon Helmer