Wäre es nicht großartig, wenn wir keine Limits hätten? Simon Barker und Calvin Roffey von THE SMOKING HEARTS brauchten frischen Wind. Hinzu kommt GALLOWS-Drummer Lee Barratt und Gitarrist Em Forster von NERVUS ist auch dabei. Fertig: FUNERAL SHAKES. Auf ihrem selbstbetitelten Album erfreut die Supergroup ihre Hörer mit lebendigem Rock, der ordentlich nach vorne geht. Anmutungen Londoner Punk-Vibes, dann wieder klassische Rock’n’Roll-Elemente und WEEZER-Momente – „Funeral Shakes“ würde zwar wohl keinen Preis für Innovation gewinnen, doch die Erfahrung der Bandmitglieder hört und spürt man mit jedem Takt. Mit einer erfrischenden Lockerheit geht es vom gradlinigen Opener „Over you“ zum tanzbaren „Lovebirds“ und der Refrain von „Soap“ lädt zum Mitsingen ein. Das instrumentale „Gin palace“ sorgt für ein zwielichtiges Zwischenspiel. Dieses Album macht Laune! Erst wenn der Fokus auf die Texte fällt, wird eine gewisse Schwere offenbar. Alles dreht sich um verflossene Liebe, Enttäuschung, Trennung. Doch was ist die beste Art mit Herzschmerz umzugehen? Richtig. Tanzen. „Funeral Shakes“ ist ein Album, mit dem man wohl kaum einen Freund der alternativen Gitarrenmusik enttäuschen würde.
© by Fuze - Ausgabe #70 Juni/Juli 2018 und Jeannine Michèle Kock
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #137 April/Mai 2018 und Julia Brummert