Mit seinen beiden Alben „Love Comes Close“ von 2009 und „Cherish The Light Years“ von 2011 auf Matador hatte Wes Eisold, der maßgeblich hinter COLD CAVE steckt, bereits bewiesen, dass er die Hochphase von Dark Wave- und Synthpop Ende der Siebziger/Anfang der Achtziger gekonnt verinnerlicht hatte.
Zwischen Minimal-Elektronik à la THE NORMAL und den poppigeren Klängen der späten NEW ORDER war bei COLD CAVE alles möglich. Gewöhnungsbedürftig war höchstens Eisold Gesang, der sich bemühte, möglichst schräge Töne anzuschlagen, was fast den Verdacht aufkommen ließ, es würde sich hier um eine Parodie handeln.
Zumal Eisold zuvor mit Hardcore-Bands wie SOME GIRLS und AMERICAN NIGHTMARE in ganz anderen musikalischen Bereichen unterwegs war. Bereits 2013 erschien auf Deathwish die Single „Oceans With No End“, insofern überrascht die Vinyl-Neuauflage der zuvor auf Eisolds eigenem Label Heartworm Press als CD veröffentlichen Compilation „Full Cold Moon“ auf dem Hardcore-Label nur bedingt.
Musikalisch könnte Eisold wohl kaum weiter entfernt sein vom sonstigen Deathwish-Output. Wer bereits „Love Comes Close“ und „Cherish The Light Years“ zu schätzen wusste, wird auch diese zwölf Tracks umfassende Zusammenstellung von 2013 veröffentlichten COLD CAVE-Singles nicht missen wollen.
Die macht natürlich einen weniger geschlossenen Eindruck als die beiden Longplayer, repräsentiert aber ähnlich gut, wie Eisold sich charakteristische Sounds der Achtziger zu eigen gemacht hat – immer versehen mit einem leichten Augenzwinkern.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #95 April/Mai 2011 und Kalle Stille
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