Punkrock soll auch ohne E-Gitarre funktionieren. Dafür steht Uli Breitbach aka Uli Sailor, der frühere Keyboarder von TERRORGRUPPE und D-SAILORS. Auf Solopfaden sitzt er wie ein Kabarettist am Klavier und haut ordentlich in die Tasten. Ähnlich wie Danger Dan bei seinen Songs „Nudeln und Klopapier“ oder „Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt“. In seinen Texten beerdigt er die Rockmusik, jammert über Nine-to-five-Jobs oder gibt sich selbstironisch als Senior-Punk. Fünf Songs voller Selbstreflexion und Querverweisen. Dazu gibt’s punktuell Begleitung von Cello, Posaune, Chor und sogar ein bisschen Gitarre. Mit diesem Sound könnte es Uli Sailor locker in die Kulturzentren dieser Welt schaffen. Dass der Wahl-Berliner damit auch die Herzen der Punkrock-Fans erobert, wage ich zu bezweifeln. Die humorigen Texte sind zwar voll okay, aber der Musik fehlt einfach der Punch. Dann doch lieber sechs Saiten statt 88 Tasten. „Für immer jung“ ist schon die dritte EP von Uli Sailor. Produziert von Matthias „Thies“ Neu (ABAY, GUTS PIE EARSHOT) im Tomatenplatten-Studio und in der Tonbrauerei Berlin. Seine erste Veröffentlichung mit ausschließlich eigenen Songs. Davor gab’s schon die beiden EPs „Punkrock Piano“ (2022) und „Punkrock Piano 2“ (2023) mit Klavier-Varianten von NOFX-, LAGWAGON- oder MILLENCOLIN-Songs.
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