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FUCKING ANGRY

... Still Fucking Angry

Ich lege mich fest: „... Still Fucking Angry“, das am 26. April erscheinen wird, ist eines der Top-Releases in 2024. Verklagt mich doch, ihr Hardcore-Puristen, dafür dass die Band mit Reggae-Einflüssen, Banjo und SEPULTURA-likem Schlagzeugspiel arbeitet, manchmal etwas pop-punkiger klingt und dabei total eingängig bleibt. FUCKING ANGRY machen nicht nur dort weiter, wo sie 2019 mit „Lack ab“ abgehört haben, sie setzen ihren Weg konsequent fort. „... Still Fucking Angry“, das nach 2015 zweite Album der Bonner:innen, bietet 13 abwechslungsreiche Songs im typischen Sound: treibender melodischer Hardcore mit prägnantem Gesang. Und tatsächlich geht das Album schon beim ersten Hören viral ins Ohr und voll auf die Zwölf. Würde ich bei dieser Hitdichte nach meinem Favoriten gefragt, würde ich spontan mit „Dunkelheit“ antworten. Die Lyrics sind wieder zum großen Teil politisch, ohne platt und pathetisch zu wirken („No fun“, „Zeit für Punk“, F*ck you all“), sind aber insgesamt persönlicher geworden, handeln von Verlust- und Zukunftsschmerzen- sowie Ängsten („Dunkelheit“, „Broken“, „Hoffnungsloser Optimist“), wie die Band im Interview in dieser Ausgabe verrät. Dem Anspruch, der Peinlichkeit zu entgehen, die Welt in Zwei-Minuten-Punksongs erklären zu wollen, wird die Band jedenfalls gerecht. Und auch der zweite an sich selbst gestellte Anspruch wird erfüllt: „... Still Fucking Angry“ wurde mit Hilfe von Michael Czernicki und Tom Kornis eine richtige, kraftvolle Produktion, ein klangliches Erlebnis. Schön blöd, wer sich das entgehen lässt.