Ende 2009 erschien die 7“ „Death Walks The Streets“ als US-Release bei Dr. Strange und nun gibt es ein neues Album der UK-HC-Pioniere BROKEN BONES. „Fuck You And All You Stand For!“ ist das dritte Album seit der Reunion 1999, erschienen auf dem eigenen Label Dem Bones.
Mit dabei die drei Singletracks, „Enemy within“, „Stop ’em now“ und „Downfall“, und die sind laut Joachim in #87: „gewohnt bissiger, metallisch angehauchter Crossover-Hardcore – wem auch immer sie beweisen wollten, dass sie es noch draufhaben, es ist ihnen gelungen.“ Es will also immer noch keiner „any of this acoustic crap on the record“, wie es 1987 auf „Trader In Death“ so schön hieß, die elf Tracks auf „Fuck You ...“ sind sogar eher schneller.
Und, klar, haben die eine deutliche Metal-Kante, sind ziemlich headbanging, aber egal, unverkennbar ist hier Bones an der Gitarre, der schon den Sound von DISCHARGE prägte und damit eine der bis heute einflussreichsten Punkbands überhaupt.
Aufgenommen wurde wie eh und je in Stoke-on Trent, 2008 waren die Jungs sogar wieder auf dem örtlichen Friedhof, für ein paar Fotos – doch viel Ähnlichkeit haben sie nicht mehr mit den schrägen Vögeln, die dort Anfang der Achtziger für einige legendäre Bandfotos posiert haben.
Eine Ära, auf die sie immer wieder Bezug nehmen, sei es der Name ihres Labels, das alte Logo oder aktuell die Cover-Zeichnung, denn der Punk mit Totenschädel, Iro und Spikes, der hier sowohl Christen- wie Hakenkreuz zertrümmert, wirkt wie eine Reanimation des Knochenmanns vom 1984er Debütalbum „Dem Bones“.
Ob es wohl für Bones immer ein Spaß ist, so als lebende Legende für eine manchmal doch sehr intolerante Szene, wo ein Kratzer am Image fast genauso schlimm ist wie ein Kratzer auf einer der geliebten alten Platten? Eigentlich ist das Einzige, was man BB 2010 vorwerfen könnte, dass sie zu sehr nach DISCHARGE klingen – aber ist das wirklich ein Vorwurf? Na, dann F.O.A.D.! Nur, warum kurz nach einem neuen Album für den 6.
November 2010 in Birmingham die „last ever show“ der BROKEN BONES angekündigt wird, das könnte vielleicht ein Interview klären.
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