Bitteschön, ich kann mir auf die Zunge beißen und versuchen, etwas über das aus Bristol stammende Duo FUCK BUTTONS schreiben, ohne das Wort SUICIDE zu verwenden - ooops, schon passiert ... Mag die britische Musikpresse auch noch so raven und Andrew Hung und Benjamin John Power für die neuen Messiasse des minimalistischen Electro-Noise halten, so atmet ihre Musik, wie es bereits die "Bright Tomorrow"-Single bewies, doch vor allem den Geist von Alan Vega und Martin Rev, man höre sich nur mal den auch auf dem Album enthaltenen Titeltrack der Single an.
Wie dann irgendwelche Musikkritiker eine Rezension verfassen können, ohne auf diese offenkundige Tatsache hinzuweisen, kann ich mir nur mit Ignoranz oder Unwissenheit erklären. Wie dem auch sei, die von John Cumings (MOGWAI) protegierte und aufgenommene Band (sofern man einem Elektronik-Duo von "Band" sprechen kann), deren Album von Bob Weston gemastert wurde, kommt für mich so nahe an die Klassiker der New Yorker Pioniere heran, wie seit langem keiner mehr, und das verdient Respekt und ruft sogar Begeisterung hervor.
So fies, so drängend wie "Frankie Teardrop" werden die FUCK BUTTONS zwar nie, ihr Ding ist eher der dunkel dronende Breitband-Sound, den man auch von MOGWAI schätzt, aber sie schaffen es, einen schnarrenden Ton über Minuten laufen zu lassen, ihn nur minimal und kaum wahrnehmbar durch einen zweiten Ton zur Melodie werden zu lassen, während im Hintergrund tribalistisch anmutendes Drumming läuft oder verzerrte, gebrüllte Stimmen zu hören sind.
Klingt unspektakulär, ist es im Grunde auch, aber eben auch sehr gut, sehr angenehm, ja sogar mitreißend. (9)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #75 Dezember 2007/Januar 2008 und Joachim Hiller
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